Demenz ist der Oberbegriff für ein Symptombild verschiedener Krankheiten. Die geistige Leistungsfähigkeit wird durch die Demenz teilweise erheblich beeinträchtigt. Betroffen sind u.a. Gedächtnis, Orientierung, Auffassung, Lernfähigkeit und Sprache. Alltagsaktivitäten und motorische Leistungen wie Gleichgewicht und Gangsicherheit sind bei Demenz ebenfalls beeinträchtigt. Die sichere Durchführung von Bewegungen wie Gehen, Laufen, Treppensteigen oder von einem Stuhl aufstehen ist reduziert und auch das Sturzrisiko ist höher im Vergleich zu nicht demenziell Erkrankten.
Regelmäßige Bewegung im Alltag (z. B. Spazierengehen, Treppensteigen) und körperliche Aktivitäten (z. B. Radfahren, Schwimmen) tragen nachweislich zur Gesundheit und einem verbesserten physischen und geistigen Wohlbefinden demenziell erkrankter Menschen bei. Mit Bewegung wird die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken gefördert, was beispielsweise hilft, Stürze zu vermeiden.
Positive Erfahrungen gibt es mit Kraft- und Gleichgewichtstraining. Körperliches Training bei Menschen mit leichter und mittelschwerer Demenz fördert die Motorik und die körperliche Leistungsfähigkeit wird deutlich verbessert. Darüber hinaus werden auch kognitive Leistungen (u.a. Aufmerksamkeit) und psychische Befindlichkeit (Depressivität und Apathie) positiv beeinflusst.
Für ein erfolgreiches Training bei demenziell Erkrankten, müssen die Übungsauswahl und Übungsvermittlung an die geistigen Fähigkeiten der Betroffenen angepasst werden. Auch der Wechsel zwischen vertrauten Übungselementen und neuen Trainingssituationen muss an das verminderte Lerntempo angepasst werden. Es gibt keinen Leistungsgedanken, hier stehen der Spaß und die Freude im Vordergrund.
Zielgruppe
Mitarbeitende in der Altenpflege, Alltagsbegleiter (§45b) sowie Betreuungskräfte (§53c), Sozialarbeiter*innen, Personal aus ambulanten Pflegeeinrichtungen, Übungsleiter*innen aus Sportvereinen (z.B. SDÄ, ÜL-C) und weitere Interessierte.
Die TN in dieser Fortbildung
- erweitern ihr Wissen bezgl. der demenziellen Erkrankungen und deren Verschiedenartigkeit, der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit
- erfahren die Wichtigkeit von Bewegung und deren Schutzwirkung bei demenziell Betroffenen
- lernen wie durch ein gezieltes Training, dem Abbau, auch bei bestehender Demenz, entgegengewirkt werden kann
- integrieren das Gelernte in das Alltagsleben
- lernen die Planung, Durchführung und Zielsetzung der Übungsstunde
- vermitteln die Aufrechterhaltung der Nachhaltigkeit
- Theoretischer Überblick über Demenzformen und deren Stadien, sowie spezielle Problematiken
- Ursachen für den geistigen und körperlichen Leistungsverlust und deren Verlauf
- Warum körperliches Training bei Demenz wichtig ist
- Erhalt und Verbesserung der Mobilität, Beweglichkeit und Kraft, für eine längere selbstständige Lebensführung
- Förderung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten
- Förderung von Mehrfachhandlungen (Dual-Task-Handlungen)
- Übungen zur Umsetzung in den Alltag und für zu Hause
- Gestaltungsmöglichkeiten von Bewegungsangeboten
- Differenzierungsmöglichkeiten bei den Übungen