Kommunalwahl 2025 im Fokus

Als Sportbund Rhein-Kreis Neuss vertreten wir die Interessen der Sportvereine im Kreis und setzen uns dafür ein, dass ihre Stimme in der Politik gehört wird. Unsere Vereine leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag für Gemeinschaft, Gesundheit und Integration. Damit sie diese Aufgaben auch in Zukunft erfüllen können, braucht es klare Signale und konkrete Unterstützung aus der Kommunalpolitik.

Zur Kommunalwahl 2025 zeigen wir unsere zentralen Forderungen und Inhalte – und machen deutlich, warum starke Vereine starke Kommunen bedeuten.

Sportstätten sanieren – Zukunft sichern

Sportstätten sind die Grundlage für Bewegung, Bildung und Gemeinschaft. Viele Hallen und Plätze im Rhein-Kreis Neuss sind jedoch in die Jahre gekommen. Ohne Investitionen drohen Einschränkungen für Schulen, Vereine und den Breitensport. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Sanierung und Modernisierung konsequent vorangetrieben werden – damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch in Zukunft wohnortnah Sport treiben können.
Gleichzeitig unterstützen wir die Forderung des Landessportbundes NRW, 10 % des Sondervermögens in den Sport zu investieren. Damit könnten dringend notwendige Sanierungen endlich Realität werden und die Sportinfrastruktur nachhaltig gesichert werden.

Ehrenamt stärken – Hürden senken

Rund 11.500 Menschen engagieren sich in den Sportvereinen im Rhein-Kreis Neuss. Dieses Engagement ist das Fundament für ein lebendiges Vereinsleben. Damit Ehrenamt Freude macht, müssen bürokratische Hürden abgebaut und Abläufe vereinfacht werden. Wir fordern praxisgerechte Lösungen – von Sammelanträgen für erweiterte Führungszeugnisse bis hin zu einem strategischen Wechsel von aufwendigen Kontrollmechanismen hin zu mehr Vertrauen und partnerschaftlicher Unterstützung durch die Verwaltung. So wird freiwilliges Engagement nicht zur Last, sondern zur Bereicherung.

Starke Vereine – schlanke Verwaltung

Die Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss tragen maßgeblich zu Integration, Gesundheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt bei. Damit sie diese Rolle auch in Zukunft erfüllen können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen. Dort, wo Vereine Verantwortung übernehmen möchten und dies leisten können, sollen sie in ihrer Eigenständigkeit gestärkt und durch eine schlanke, serviceorientierte Verwaltung unterstützt werden. So bleiben die Vereine starke Orte für Sport und Gemeinschaft.


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Die CDU stellt das Ehrenamt, die Vereine und den Sport in den Mittelpunkt ihrer Politik. Sie verweist auf erreichte Fortschritte wie das 4-Türen-Modell, die Digitalisierung der Übungsleiterzuschüsse und die kontinuierliche Unterstützung des Sportbundes durch Kreiszuschüsse. In den kommenden Jahren will die CDU die Rahmenbedingungen für Sport, Ehrenamt und gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterentwickeln.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Sportstättenförderung. Geplant ist ein umfassendes Sanierungsprogramm, das auch energetische Maßnahmen umfasst. Barrierefreiheit sowie moderne Umkleiden, Duschen und Vereinsräume sollen künftig verbindlicher Standard sein. Gleichzeitig soll die Bürokratie durch digitale und transparente Verfahren spürbar reduziert werden.

Im Bereich Ehrenamt setzt die CDU auf bessere Rahmenbedingungen: höhere Pauschalen, Rentenpunkte, Sonderurlaub und eine erweiterte Ehrenamtskarte. Junge Engagierte sollen Vorteile bei Studienplatzvergabe oder Ausbildungsförderung erhalten. Zusätzlich sollen in jeder Kommune „Vereinslotsen“ eingerichtet werden, die Vereine bei organisatorischen Fragen direkt unterstützen.

Auch im Bereich Bildung und Nachwuchsförderung kündigt die CDU Initiativen an. Mehr Fort- und Weiterbildungsangebote für Trainerinnen, Übungsleiterinnen und Funktionäre sind geplant. Kooperationen mit Schulen und Pilotprojekte sollen Bewegung stärker in den Alltag bringen. Familien mit geringem Einkommen sollen gezielt unterstützt werden, damit allen Kindern der Zugang zum Sport offensteht.

Darüber hinaus versteht die CDU den Sport als Motor für Integration, Gesundheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um die Freiwilligendienste im Sport attraktiver zu machen, sollen das Taschengeld erhöht und ein kostenloses ÖPNV-Ticket eingeführt werden.

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Die SPD betont den Sport als wichtigen Faktor für Gesundheit, Gemeinschaft und Integration. Sie setzt sich für eine nachhaltige Förderung vom Breitensport über den Schulsport bis hin zu inklusiven Freizeitangeboten ein. Sport müsse für alle zugänglich sein – unabhängig von Einkommen, Alter oder Behinderung. Die Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss sollen organisatorisch und finanziell gestärkt werden, unter anderem durch unbürokratische Förderprogramme, gezielte Nachwuchsförderung und eine bessere Unterstützung des Ehrenamts.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Sanierung und dem Ausbau der Sportstätten. Die SPD spricht sich für ein langfristiges Sanierungsprogramm für die kommunale Infrastruktur aus, verbunden mit klaren Prioritäten und verlässlicher Finanzierung. Besonders die Schwimmausbildung soll gestärkt werden: Jede Schülerin und jeder Schüler soll wohnortnah schwimmen lernen können – dafür braucht es mehr Wasserzeiten und barrierefreie Hallen.

Darüber hinaus will die SPD wichtige Sportprojekte im Rhein-Kreis Neuss unterstützen, darunter die Radsporthalle in Kaarst, den Bundesstützpunkt Säbelfechten in Dormagen-Knechtsteden sowie eine mögliche Wildwasseranlage am Straberg-Nievenheimer See. Neben den klassischen Vereinsangeboten sollen auch öffentliche Bewegungsräume ausgebaut werden – etwa Trimm-Dich-Pfade, Outdoor-Fitnessgeräte, Skateanlagen oder sichere Rad- und Spazierwege.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung inklusiver und integrativer Sportangebote. Menschen mit Behinderung, mit Migrationsgeschichte oder aus einkommensschwachen Familien sollen gezielt unterstützt und Barrieren im Zugang zum Sport abgebaut werden. Sport soll niemanden ausschließen, sondern verbinden.

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Die Grünen betonen die Bedeutung von Bewegung und Sport für Teilhabe, Gesundheit und Gemeinschaft ebenso wie die Rolle des Spitzensports als Standortfaktor. Die bestehenden Förderstrukturen über den Sportbund Rhein-Kreis Neuss sollen erhalten bleiben, zugleich wollen die Grünen Synergien etwa in der Talentförderung stärker nutzen. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz haben auch im Sport Priorität – etwa durch umweltfreundliche Rasensysteme und energieeffiziente Anlagen.

Beim Leistungssport heben die Grünen die überregionale Bedeutung der Radsporthalle in Büttgen und des Sportinternats Knechtsteden mit der Fechthalle in Dormagen hervor. Den geplanten Wildwasserpark in Dormagen sehen sie kritisch, vor allem wegen des hohen finanziellen Risikos. Zugleich erkennen sie dessen Potenzial für den Sportstandort Rhein-Kreis Neuss. Eine stärkere Bürger*innenbeteiligung und eine transparente Kommunikation im Entscheidungsprozess sind für die Grünen dabei unverzichtbar.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Schutz vor Diskriminierung und sexueller Belästigung im Sport: Die Grünen unterstützen die neu eingeführten Schutzkonzepte und wollen sie nachhaltig verankern. Sport müsse inklusiv sein und insbesondere Frauen und den Parasport stärker fördern. Auch die Nachwuchsgewinnung von Trainerinnen und Schiedsrichterinnen soll durch finanzielle Förderung, Qualifizierung und öffentliche Wertschätzung attraktiver gestaltet werden.

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Die FDP will Sport- und Freizeitangebote im Rhein-Kreis Neuss ausbauen – von klassischen Sportstätten wie Fußballplätzen und Schwimmbädern bis hin zu Trendsportarten und Outdoor-Aktivitäten wie dem Wildwasserpark in Dormagen. Private Investoren sollen ermutigt werden, in den Sport zu investieren. Gleichzeitig soll die Kreisverwaltung bei Planung und Genehmigung pragmatischer und flexibler arbeiten.
Den Vereinen möchte die FDP mehr Eigenverantwortung bei der Nutzung und Bewirtschaftung kommunaler Sportstätten übertragen und mit Unterstützung von Kreis und Kommunen Modelle der Selbstbewirtschaftung ermöglichen. Als besonderes Leuchtturmprojekt hebt die FDP das Sportinternat Knechtsteden hervor, das Nachwuchssportler*innen aus ganz Deutschland anzieht und ihnen sportliche wie schulische Perspektiven eröffnet.

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Die Linke versteht Sport als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sportangebote sollen sozial gerecht gestaltet werden, und kommunale Sportstätten sollen allen kostenfrei zugänglich sein.

Rückblick Sport im Dialog 2025 vom 07.07.2025

Sport im Dialog 2025: Vereine im Gespräch mit der Politik

Am 7. Juli 2025 fand im Sportzentrum des SVG Neuss-Weissenberg die Veranstaltung Sport im Dialog statt. Der Sportbund Rhein-Kreis Neuss hatte die Landratskandidatinnen eingeladen, um im Vorfeld der Kommunalwahl mit Vertreterinnen aus den Sportvereinen ins Gespräch zu kommen. Ziel war es, die politischen Positionen zum Sport sichtbar zu machen, drängende Themen aus der Praxis zu benennen und den Austausch zwischen Sport, Verwaltung und Politik zu fördern.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen unter anderem Fragen zur Sportstättenentwicklung, zur finanziellen und ideellen Unterstützung des Ehrenamts sowie zur Rolle des Sports in der Zusammenarbeit zwischen Kreis, Kommunen und Land. Neben einer Gesprächsrunde mit den Landratskandidatinnen diskutierten Vertreterinnen aus Stadtverwaltung, Verbänden und Land die strukturellen Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Sportförderung.

Dr. Hermann-Josef Baaken, Vorsitzender des Sportbundes Rhein-Kreis Neuss, formulierte in seiner Begrüßung klare Erwartungen:
„Wir brauchen eine verlässliche Perspektive für die Sanierung unserer Sportstätten, wo immer möglich eine Vereinfachung und Entbürokratisierung von (Förder)-Prozessen – und vor allem eine sichtbare Würdigung des Ehrenamts. Unser Ziel ist kein Mehr an Kontrolle, sondern ein Mehr an Vertrauen. Wo es sinnvoll ist, sollte der Grundsatz gelten: privat vor Staat – mit eigenverantwortlichen Strukturen in den Vereinen.“

Die Veranstaltung verdeutlichte: Der Sport im Rhein-Kreis Neuss ist gut aufgestellt – doch viele Prozesse lassen sich verbessern. Der Wille zur Zusammenarbeit war spürbar. Jetzt liegt es an Politik und Verwaltung, gemeinsam mit dem organisierten Sport tragfähige Lösungen für die kommenden Jahre zu gestalten.

Ein besonderer Dank gilt dem SVG Neuss-Weissenberg für die Unterstützung und Gastfreundschaft vor Ort sowie allen Engagierten, die den Austausch möglich gemacht haben.

Sondervermögen für die Sportinfrastruktur nutzen

Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

mit dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen des Bundes für Länder und Kommunen eröffnet sich eine historische Chance: Gelingt es, 10 Prozent für den Sport zu sichern, würden allein in Nordrhein-Westfalen rund 2,1 Milliarden Euro bereitstehen. Für den Rhein-Kreis Neuss entspräche das über einen Zeitraum von zwölf Jahren etwa 49 Millionen Euro* – also rund das Achtfache des erfolgreichen Förderprogramms Moderne Sportstätte 2022.

Intakte und moderne Sportstätten sind die Grundlage dafür, dass unsere Vereine ihre ganze Kraft für Gemeinschaft, Gesundheit und Bildung entfalten können. Investitionen sind sichtbare Demokratiearbeit: Sie verbessern den Alltag unmittelbar, schaffen Chancengleichheit und stärken Nachhaltigkeit.

Wir machen die Landes- und Kommunalpolitik auf diese Chance aufmerksam und suchen Fürsprecherinnen und Fürsprecher, die sich für den Sport einsetzen. Gemeinsam mit den Sportverbänden im Kreis stehen wir bereit, mögliche Mittel schnell und zielgerichtet einzusetzen. Jeder zehnte Euro für den Sport würde sich vielfach auszahlen – für unsere Vereine, unsere Kinder und die gesamte Gesellschaft.

Gern kommen wir hierzu auch persönlich ins Gespräch – sei es mit Ihnen direkt oder gemeinsam mit den lokalen Sportverbänden im Rhein-Kreis Neuss.

Sportliche Grüße

Dr. Hermann-Josef Baaken                                  Andreas Kranich
Vorsitzender                                                           Geschäftsführer

Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen hat diese Initiative angestoßen und lädt Kreise und Kommunen ein, sich gemeinsam für den Sport starkzumachen. Auch der Sportbund Rhein-Kreis Neuss unterstützt dieses Anliegen ausdrücklich und bringt sich aktiv in die Umsetzung ein:

Landessportbund Nordrhein-Westfalen
10 Prozent für den Sport im Rhein-Kreis Neuss 

Der Sport ist als Förderzweck im 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Länder und Kommunen vorgesehen – darauf haben sich der Bundeskanzler und die Ministerpräsident*innen der Länder verständigt.

Intakte Sportstätten sind entscheidend, um das Potenzial der Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss für Gemeinschaft, Lebensqualität und Bildung voll auszuschöpfen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass 10 Prozent der Mittel, die aus dem Sondervermögen in unsere Kommunen fließen, zusätzlich zur Sportpauschale in die Sanierung der Sportinfrastruktur investiert werden.

Investitionen in Sportstätten sind Investitionen in die Zukunft: Sie werden von der Bevölkerung unmittelbar wahrgenommen, fördern Chancengleichheit, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und leisten einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Bildung. Der bestehende Sanierungsstau ist groß, und notwendige energetische Modernisierungen werden den Bedarf weiter erhöhen.

Das Sondervermögen bietet jetzt die einmalige Chance, die Sportstätten im Rhein-Kreis Neuss zukunftsfähig zu machen. Der Sportbund Rhein-Kreis Neuss und die Stadtsportverbände sind bereit, gemeinsam mit den kommunalen Partnern die Fördermittel schnell und wirkungsvoll einzusetzen.

Weitere Informationen und Materialien zur Initiative finden sich auf der Website des Landessportbundes NRW: www.lsb.nrw